Von Laura Gansczyk (Q2) und Anette Wichmann, Lehrerin
Vorsicht Kopfschmerzen !Diese können entstehen, wenn man die neue Skulptur im Innenhof der EFG betrachtet. Dort steht seit Neustem eine Kunstwerk, welches durch die Zusammenarbeit der Kunstkurse aus Q1 und Q2 unter der Leitung von Anette Wichmann entstanden ist. Jede individuelle Arbeit trägt nun zu dem Gesamtkunstwerk bei. Hierbei handelt es sich um ein Kunstwerk der OP-Art. Aber was ist OP-Art eigentlich ? Es ist eine Kunstrichtung der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Das Ziel ist die Irritation der Sinneswahrnehmung.
Sechs mal zwei Meter groß ist die schwarz-weiß bemalte Fläche, vor der eine Vielzahl unterschiedlich großer und verschieden geformter Platten angebracht sind, die ebenfalls schwarz-weiße Muster aufweisen.
Es ist ein verwirrendes Op-Art-Bild, das bei längerem Betrachten einen einzigartigen Flimmereffekt erzeugt und das unsere Wahrnehmung manipuliert.
Die Flächen scheinen sich zu bewegen, die Konturen der Linien lösen sich auf, Grenzen zwischen Untergrund und vorgelagerten Flächen sind nicht mehr erkennbar, alles scheint zu verschwimmen … Der Betrachter traut seiner Wahrnehmung nicht mehr, ja, es kann sogar vorkommen, dass man Kopfschmerzen bekommt, wenn man zu lange auf eine Fläche schaut.
Die Idee für dieses Werk entstand im Kunstunterricht von Anette Wichmann, in dem die Schülerinnen und Schüler mit einem „Dazzle-Room“ (eine 2016 entstandene Installation des japanischen Künstlers Shigeki Matsuyama) konfrontiert wurden. In diesem Zusammenhang wurden Bilder von Op-Art-Künstlern besprochen, die die Schülerinnen und Schüler zur eigenen Produktion anregten.
Die Op-Art ist eine Stilrichtung der bildenden Kunst der 1960er Jahre, die dem Betrachter die Wirkung von Wahrnehmungsprozessen in Auge und Gehirn bewusst macht. Mit Hilfe präziser abstrakter Formmuster und geometrischer Figuren werden beim Betrachter überraschende oder irritierende, optische Effekte erzeugt, wie z.B. die Vorstellung von Bewegung, Flimmereffekte und optische Täuschungen.
In einem Op-Art-Bild tritt uns als erstes eine starre und häufig ziemlich monotone Wiederholung von Linien, Quadraten oder Punkten entgegen. Aber wenn wir diese einfache Struktur längere Zeit betrachten, beginnt sie sich vor unseren Augen aufzulösen. Die Punkte scheinen zu flimmern und sich zu bewegen, die Linien bilden Wellen, die Oberfläche hebt und senkt sich. Es erscheinen plötzlich Formen, Farben und Muster, die vorher nicht zu sehen waren und die ebenso schnell wieder verschwinden. Dies liegt daran, dass das Auge keinen Fokus finden kann, an dem es sich festklammern könnte. Bei dem Versuch sich auf einen Punkt zu konzentrieren, wird es von so vielen Reizen überflutet, dass schnell Ermüdungserscheinungen eintreten. Bewegt man sich selbst vor der bemalten Fläche, können die optischen Effekte sich verstärken.