Tanztheater 2023

Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule Herne bei der Schulaufführung "Guns should be flowers".

Guns should be flowers – Unsere EFG schauspielert und tanzt

Tosender Applaus und strahlende Gesichter. Fast 80 SchülerInnen der EFG aus fünf verschiedenen Klassenstufen wirkten bei der Inszenierung des diesjährigen Tanztheaters mit und wagten sich an die Inszenierung des Stückes Guns should be flowers.

Hinter dem Titel stehen die Themen Krieg, Flucht, Vertreibung und Ankommen. Darf sich ein Schultheaterstück an diese Themen heranwagen? Lange haben wir uns dazu Gedanken gemacht und beschlossen: Ja!

Ja, weil es Themen unseres Lebens sind und des Lebens in der Schule. „Gemeinsam leben – gemeinsam lernen“ ist ein Leitstern unserer Schule.    Gemeinsam, egal woher du kommst. Die Kriege in der Welt und die damit verbundenen menschlichen Schicksale bewegen die junge Generation, teilweise, weil sie es selbst erleben mussten.

Und so entstanden bewegende Szenen, eine Bootsszene, in der Kinderstimmen in die Dunkelheit sprachen: „Ich habe Angst. Ich möchte nicht sterben.“ Die Tanzperformances, unter der choreographischen Leitung von Sinan Karabulut und der ehemaligen EFG-Schülerin Sezin Ince, zeigten auf ausdrucksstarke Weise, die Bedeutung des Satzes: „Tanze, was dich bewegt“. Die Erfahrung, mit professionellen TänzerInnen arbeiten zu dürfen und den eigenen Körper einmal anders zu spüren, ließ die SchülerInnen wachsen.

Unterlegt wurden die Theaterszenen von der Klaviermusik des Schülers Alessio aus dem 10ten Jahrgang. Die wundervoll emotionale Musik des Autodidakten unterstrich den Kontrast zwischen dem Leben der Flüchtenden und dem der deutschen Jugendlichen. Der Konflikt einer Generation. Auf der einen Seite Krieg, Angst und Heimatlosigkeit, auf der anderen fröhliche Partytänze und das Glück, dass die Kriege woanders wüten. Am Schluss das Zusammentreffen. Gemeinsam Fußball spielen, die Familie treffen, sich verlieben. Gemeinsam leben halt, trotz der Unterschiede, wegen der Gemeinsamkeiten.

Flucht ist ein Thema, dass die Zeitgeschichte unserer Erde und der Religionen schon immer begleitet hat: Mohamad, Jesus, der Dalai Lama. Sie alle mussten ihre Heimat verlassen und eine neue Bleibe finden. Deutsche, Türken, Polen. Jedes Land hat eine eigene Fluchtgeschichte, jeder Mensch möchte in Sicherheit leben, niemand flüchtet freiwillig.

Am Ende des Stücks gab es tosenden Applaus auf der einen Seite, Gemeinschaftsgefühl, Stolz und Zufriedenheit auf der anderen – endlich gefeiert werden für Talente und Begabungen, die im Unterricht zu wenig gefragt werden und durch Noten nicht bewertet werden können: Zusammenarbeit, Teamwork, künstlerisches Talent, Organisationsgeschick.

Gemeinsam zu erleben, wie das Stück wächst, an Tiefe gewinnt, mit jedem Tag mehr seine eigene Gestalt annimmt – kreatives Arbeiten im Team hat was Magisches. Jeder fand seinen Platz und gab das Beste, um dem Großen nützlich zu sein.

Das Stück endet mit Blumen und einem Gedicht von Erich Fried:“…Und doch sich lieben, mit immer besseren Waffen.“

Das Tanztheater ist wertvoll für SchülerInnen und LehrerInnen – für unsere Schulgemeinschaft.

Weil Schule mehr ist!

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