Zeitzeugen berichten aus dunkler Zeit

Von Jule, Eric, Annika und Jana (Jahrgang 10)
„Wie haben Sie ihren Alltag unter Bombenangriffen gemeistert?“ Solche und weitere Fragen konnte der zehnte Jahrgang der Erich-Fried-Gesamtschule die Zeitzeugen am 29. April 2015 fragen. Die Zeitzeugen sind eine Gruppe von älteren Herrschaften die den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit miterlebt haben. Sie reisen zu verschiedenen Schulen, um interessierten Schülern diese Zeit näher zu bringen und Fragen zu beantworten.

In der Zeit von 10:00 bis 13:00 Uhr konnten die Schüler verschiedene Geschichten hören und Fragen zu diesem Thema stellen. Die Zeitzeugen saßen an sieben Tischen verteilt in der Mensa und ca. 12 bis 15 Schüler saßen an jeweils einem dieser Tische und konnten dem Zeitzeugen ca. 20 Minuten zuhören. Nach etwa 20 Minuten wechselten die Zeitzeugen die Tische, so dass die Schüler möglichst verschiedene Geschichten hören konnten.

Besonders interessant fanden viele Schülerinnen und Schüler die Berichte über Alltag und Schule.
Während der Schulzeit alle zwei Tage aus dem Klassenraum in den Luftschutzbunker zu rennen und nicht zu wissen ob die eigene Familie überlebt hat oder das Haus noch steht, Kaffee aus Steckrüben zu trinken, kaum oder kein Spielzeug zu haben, nach jedem Luftangriff Leichen auf der Straße zu finden, sind alles Dinge, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Doch die Zeitzeugen haben all das hautnah miterlebt. Sie berichten uns Schülern von den Schrecken der Vergangenheit, damit wir über die Strukturen des Nazi Regimes aufgeklärt werden, damit wir ähnliche Strukturen erkennen und etwas dagegen unternehmen können, denn „Zukunft braucht Geschichte.“ (Johannes Althusius).

Besonders beeindruckt hat uns, dass die Zeitzeugen trotz all dieser schrecklichen Erlebnisse „tougher“ sind als die meisten von uns. Sie haben all das einfach weggesteckt, ohne dass sich je einer darum gekümmert hat, wie sie ihre Erlebnisse verarbeitet haben. Sie haben das Beste aus ihrer Situation gemacht. Sie haben einen Beruf ergriffen und ihr Leben fortgeführt wie beispielsweise Prof. Dr. Rolf Hinz. Er ist der älteste noch praktizierende Kieferorthopäde in Herne, man merkt ihm seine Kriegsvergangenheit kaum an.

Wir haben viel von diesen beeindruckenden Persönlichkeiten mitnehmen können und möchten uns dafür herzlich bedanken. Wir hoffen, dass sie weiterhin eine gute Gesundheit genießen und ihr Wissen noch mit vielen weiteren Schülerinnen und Schülern teilen können.

Fotos: Jule Schröder, 10d

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