Türken sind gastfreundlich und haben riesige Familien. Türkische Jungen sind Paschas und verprügeln ihre Schwestern. Deutsche Jugendliche gehen ins Stadion und skandieren rassistische Parolen. Ihre Eltern sind spießig und besserwisserisch. Mit Vorurteilen dieser Art spielt das Stück „Türkisch Gold“ des Theaters Kohlenpott, welches nun schon seit 2010 erfolgreich auf dem Programm der kleinen Bühne in den Flottmann-Hallen steht.
Die Jahrgangsstufe 9 und der WPII Kurs „Kohlengräberland“ der 8. Klassen hatten am 15. Mai die Gelegenheit, in einer Sondervorstellung, das bitter komische Jugenddrama der Autorin Tina Müller anzuschauen.
Im Anschluss gab es die Gelegenheit mit den drei Schauspielern Hanna Schwab, Nils Beckmann und Sebastian Maier sowie dem Regisseur Frank Hörner zu diskutieren. Dabei zeigte sich, wie weit die Positionen der Jugendlichen noch auseinanderliegen können. Während die einen sich durch das Szenario provoziert fühlten, sehen andere überhaupt kein Problem im Dialog zwischen den Kulturen. Spontanen Beifall erntete ein Junge mit seinem Kommentar: „Es ist mir doch egal, ob meine Schwester mit einem Türken oder Deutschen zusammen ist, Hauptsache der Typ ist in Ordnung und kein dummer Macho.“