Tanze dein Leben

Ich lobe den Tanz,
denn er befreit den Menschen
von der Schwere der Dinge,
bindet den Vereinzelten zur Gemeinschaft.
(Augustinus Aurelius 354-430)

Nach einer Woche intensiven Probens und Trainierens hob sich am 14.02.2019 der Vorhang für 75 Schülerinnen und Schüler (SuS) des Tanztheaterprojektes der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG) in Herne.

Unter der künstlerischen Leitung von Jan Szczypiorski (Pottporus) erarbeitete sein Team professioneller Tänzer (Marcel Gebhard aka Speedy, Sinad Karabulut, Murat Yilmaz) eine fesselnde Inszenierung zum Thema „Spielewelten“ (tatkräftig unterstützt von Lehrerinnen der EFG Berit Kornefels, Tuba Balci, Anna-Kathrin Ertugrul).
Mit großer Begeisterung und hohem Einsatz setzten die SuS der Jahrgangsstufe 6-9 die jugendliche Lebenswelt moderner Computerspiele schauspielerisch und tänzerisch mitreißend in Szene. Die umjubelte Darbietung, die das Publikum in die Welt des Fußballs (Fifa), der Ninja (Naruto) und Fortnite entführte, spiegelte einmal mehr die professionelle unermüdliche Arbeit des Tanzteams, die bereits bei den Proben beeindruckte. Von Beginn an vermochten die Tanzlehrer, SuS und LuL für ein gemeinsames Ziel zu begeistern und ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Ein Miteinander, in dem es möglich war, 3 Tanzgruppen in einer einzigen Halle rücksichtsvoll und konzentriert proben zu lassen.

Ein nach 18 Jahren gleichbleibend wertvolles Projekt, ins Leben gerufen von den Lehrerinnen Isa Tappenhölter und Ulrike Gossmann-Kellner und der Sozialpädagogin Birgit Konziolka lässt ein beeindrucktes Publikum und stolze SuS zurück. Getragen wird das Projekt von dem Gedanken, Kindern neue freie Räume zu eröffnen, in denen sie tanzen, was sie bewegt und darüber hinaus junge Menschen unterschiedlichster Klassen und Stufen zusammenwachsen zu lassen (selbstverständlich standen auch den SuS der internationalen Klassen die Türen zum Projekt offen).
Die Inszenierung des Tanztheaters „Spielewelten“, die immer wieder auch einzelnen SuS die Möglichkeit bot, ihre Stärken einzubringen, endet unerwartet. Den aktionsgeladenen tänzerischen Leistungen entgegengesetzt, bilden die leisen kritischen Töne – in Form eines poetry slams (verfasst von Merle Osterhoff, Jst.9) – einen nachdenklichen Kontrast:
Vielleicht sollten wir die ganzen Medien mal weglassen?
Nur die Musik,
die darf bleiben.

Die Tatsache, dass die SuS in den vergangenen Tagen ihre Computerspiele nicht alleine in ihrem Zimmer spielten, sondern ebendiese Spiele gemeinsam und wild auf der Bühne tanzten, macht das diesjährige Tanztheaterprojekt besonders wertvoll.

ERTU,

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