Schock in der Morgenstunde. Als die Erich-Fried-Gesamtschule am 5. Februar 2014 ihre Pforten öffnete, blieb eine Tür dauerhaft geschlossen. Quasi über Nacht hatte die Stadt die Nutzung der Aula bis auf weiteres untersagt. Als Grund wurden Brandschutzmängel angegeben. Die an diesem Tag seit langem geplante Veranstaltung mit hochbetagten Zeitzeugen stand auf der Kippe.
Weil die teilweise schwerbehinderten Senioren schon unterwegs waren, stellte der Mensa-Verein spontan den Speisesaal der Schule zur Verfügung. Wer die Kosten für den Einnahmenausfall des Vereins übernimmt ist derzeit noch unklar.
Schulleiter, Schülerschaft und Kollegium sind irritiert. „Die Aula ist zuvor schon 150mal besichtigt worden“, drückt Schulchef Norbert Hoffmann seine Verwunderung über die plötzliche Entscheidung aus. Stadtsprecher Christian Matzko erklärte gegenüber der WAZ: “ „Man muss wissen, dass Brandschutz ein recht dynamisches Baurecht ist. Da kann es passieren, dass die Brandschutzsicherung nach aktuellen Bestimmungen nicht mehr genügt.“
Wann die Aula wieder genutzt werden kann, vermochte Matzko noch nicht zu sagen.
Die Schließung der Aula stellt die Schule vor riesige Probleme. Es ist der einzige Unterrichts-Raum, der mehr als einer Schulklasse Platz bietet. Das Unterrichtsfach Kohlengräberland nutzt den Saal fast täglich. Mehrere regelmäßige Arbeitsgruppen benötigen die Technik der Aula. Ein Ausweichen in andere Räume ist für diese Gruppen nicht möglich.
Die Aula ist das Herzstück des Gebäudes an der Grabenstraße. Ausbau, Instandhaltung und technische Ausstattung konnten nur mit Hilfe freiwilliger Arbeit und finanzieller Unterstützung des Fördervereins ermöglicht werden.
Inzwischen haben die Bauarbeiten begonnen. Die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung nach den Osterferien erfüllte sich aber leider nicht.