Reise in fremde Welten Tanztheater war ein voller Erfolg

Minutenlage, stehende Ovationen waren der verdiente Lohn für eine knappe Woche harten Trainings. In nur fünf Tagen brachten rund 70 Kinder und Jugendliche der Erich-Fried-Gesamtschule eine beachtliche tänzerische Leistung auf die Bühne, die das Publikum in der Aula an der Semlerstraße in ihren Bann zog. „Eine Welt – Fremde Welt“ hieß das Thema der diesjährigen Revue. Vor dem Hintergrund dramatischer Nachrichten aus allen Regionen des Globusses gingen die jungen Akteure der Frage nach, ob die „Fremde Welt“ auch schöne, lebenswerte Seiten haben kann.

Unter der künstlerischen Leitung von Elcim Saygun vom Jungen Pottporus erarbeiteten die 10 bis 18jährigen Heranwachsenden einen bunt fröhlichen Mix aus verschiedenen Tanzstilen, inspiriert von den unterschiedlichen Kulturen dieser Welt. Unterstützt wurde die junge Choreographin von ihren Kollegen Erika Knauer und Jan Szczypiorski. Auch EFG-Lehrerin Nuran Yilmaz übernahm die tänzerische Leitung für eine Kindergruppe.
Das Stück begann dramatisch. Eine hektische Klangkollage aus Nachrichtensendungen legte eine düstere Stimmung über das Publikum, bevor Solistin Laura Ganczyk tänzerisch Gefühle von Angst und Verzweiflung inszenierte. Eine gute Fee (Susan Wilhelm) betrat anschließend die Bühne und verkündete den Vorsatz, Laura die schönen Seiten der Welt zu zeigen. Eine Tanzgruppe des 5. Jahrgangs zeigte anschließend in origineller Form wie vor vielen Jahren in der Türkei um die Hand eines Mädchens geworben wurde.

Danach ging es nach Russland, wo zu den bekannten Klängen des Volksliedes „Kalinka“ in atemberaubendem Tempo eine gemischte Tanzgruppe über die Bühne fegte. Überzeugend in Choreographie, Musik und Ausleuchtung traten dann zwei amerikanische Gangs auf die Bühne zu einer Dance-Battle gegeneinander an. Getragen vom Rhythmus zahlreicher Schlaginstrumente zeigte anschließend eine altersgemischte Gruppe die hohe Kunst des orientalischen Bauchtanzes. Am Ende ging es in die Ursprungsregion aller Tänze, nach Afrika. Eine bunt kostümierte Gruppe von Schülerinnen und Schülern der unteren Jahrgänge bot eine fetzige Showeinlage, die zum großen Finale mit allen Beteiligten überleitete.

Das Tanztheater-Projekt ist seit 15 Jahren eine feste Institution an der Erich-Fried-Gesamtschule. Verantwortlich dafür zeichnen seitdem die Lehrerinnen Isa Tappenhölter, Ulrike Gossmann-Kellner und die Sozialpädagogin Birgit Kondziolka. Unterstützung gab es von der jungen Kollegin Madeleine Kajdan. In diesem Jahr waren Schülerinnen und Schüler aus fast allen Jahrgängen beteiligt. Darunter erstmals zahlreiche Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die trotz noch vorhandener sprachlicher Barrieren engagiert zum Gelingen der Aufführung beitrugen.

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