Prävention: Lover-Boys sind Verbrecher

Zuerst scheint es wie im Traum. Der junge Mann sieht gut aus, ist charmant und überhäuft das Mädchen mit teuren Geschenken: der Märchenprinz, die große Liebe. Doch schon bald lässt der Angebetete die Maske fallen. Das Mädchen wird unter Druck gesetzt und muss sich prostituieren: auf der Straße, in Bars und Bordellen. Die Eltern sind oft ahnungslos. Geschickt versteht es der junge Mann sein Opfer zum Stillschweigen zu erpressen. „Lover Boys“ nennt die Kriminalpolizei die als jugendliche Liebhaber getarnten Zuhälter.

Die Dunkelziffer ist hoch, doch das Problem ist unübersehbar. Dirk, sein Nachname soll ungenannt bleiben, ist Vater einer betroffenen Jugendlichen. Auch seine Tochter verstand es, ihr leidvolles Geheimnis jahrelang vor der Familie verborgen zu halten. Durch Zufall kam die Sache irgendwann heraus und mit Unterstützung der Familie und Freunden gelang der jungen Frau der Ausstieg aus dem Teufelskreis. Heute ist sie Ende 20 und bringt ihr Leben langsam in geordnete Bahnen. Gemeinsam mit Kommissarin Sandra Limberg von der Polizei und Katja Jähnel vom Evangelischen Zentrum Eine Welt informierte Dirk am 24. November 2016 Jugendliche an der EFG über die miesen Tricks der Lover-Boys.
Die Präventionsarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit an der EFG. Regelmäßig werden in besonderen Veranstaltungen und im Unterricht Themen rund um Suchtgefahren, Missbrauch, Gewalt oder Extremismus thematisiert.