Eine Reise, die nachdenklich macht und Spuren hinterlässt

In diesem Jahr führte 23 Schüler*innen die Fahrt, die jedes Jahr zu einem Ort der Erinnerung an den Terror des deutschen Faschismus führt, nach Linz, von wo aus wir das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen und die Tötungsanstalt Schloss Hartheim besuchten. Nach 1938 gehörte Österreich zum Deutschen Reich und hat bei der Verfolgung und Ermordung vieler Menschen tatkräftig mitgewirkt.

Mauthausen war das größte Konzentrationslager auf Österreichischen Gebiet, in dem die Gefangenen durch unmenschliche Behandlung, schlechte Ernährung und Versorgung und vor allem durch Sklavenarbeit in einem Steinbruch umgebracht wurden. Die Gruppe lernte eine Dame kennen, deren Familie zwei ausgebrochene Gefangene unter Gefährdung des eigenen Lebens versteckte, und so dafür sorgte, dass die beiden nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren konnten.

Inmitten eines kleinen Ortes, eine halbe Stunde von Linz entfernt, liegt das Schloss Hartheim, in dem 30 000 Menschen, deren Leben die Nationalsozialisten als „lebensunwert“ einstuften, weil sie körperlich oder geistig beeinträchtigt waren, mit Giftgas ermordet und anschließend verbrannt wurden. Das Schloss wurde zu einer Tötungsanstalt. Die Täter nannten die Ermordung von Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung beispielsweise nicht arbeitsfähig waren zynischer Weise „Euthanasie“ (griechisch: schöner Tod). Die Führungen an beiden Gedenkorten haben deutlich werden lassen, dass das Töten und Quälen von Menschen bei der Bevölkerung nicht unbemerkt blieb und doch begehrte fast niemand dagegen auf.

Auch erkennt man Parallelen zwischen der Ideologie, die hinter dem Euthanasiegedanken der Nationalsozialisten steht, und dem Gedankengut der neuen rechten Bewegungen. Daher ist es wichtig, weiterhin daran zu erinnern, wohin das Folgen rassistischer und menschenfeindlicher Demagogen führen kann.

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