Menschenwürdiges Sterben EFG Schüler besuchten Hospiz

Einen eindrucksvollen Unterrichtsgang konnte am 9. März der evangelische Religionskurs des 11. Jahrgangs erleben. Über die Erfahrungen an dem Tag schrieben die Jugendlichen anschließend diesen Bericht:
Am 09.03.2017 besuchte der evangelische Religionskurs der EF in Begleitung der Kurslehrerin Marie-Theres Otto sowie Sonja Lipperheide das Lukas-Hospiz in Herne, da er sich zuvor im Unterricht thematisch mit dem Thema „Sterben und Sterbehilfe“ auseinandergesetzt hatte.

Ein Hospiz ist eine Einrichtung, in der die auch oft noch jungen Kranke in der letzten Phase ihres Lebens betreut werden. Die Zielsetzung des Lukas-Hospizes ist es, „Sterben als Teil des Lebens – menschenwürdig, weitgehend beschwerdefrei, entscheidungs- und gestaltungsfähig zu ermöglichen.“ So arbeiten sie in einem Netzwerk von Pflege und Medizin, seelsorgerischer, psychischer und sozialer Betreuung, auch der Angehörigen, zusammen.Das Lukas-Hospiz ist äußerlich ein eher unscheinbares Gebäude. Nur ein Schild vor dem Eingang weist auf das Hospiz hin. Direkt zu Beginn des Besuches überraschten die Schüler die Architektur, die Einrichtung und die Atmosphäre im Lukas-Hospiz. Das unscheinbare Gebäude verwandelte sich in ein schönes und gemütliches Heim.

Im Hospiz wurde die Gruppe von Cordula Inglis, u.a. Betreuerin, Krankenschwester und Fachkraft für Palliative Pflege, herzlich empfangen. In einer entspannten Gesprächsrunde berichtete Cordula Inglis bei Kaffee und Keksen ausführlich über das Lukas-Hospiz, das Leitbild, den Alltag, die Schmerztherapie sowie auch die Finanzierung. Denn das Lukas-Hospiz wird zu einem großen Teil von Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Die Schüler konnten ihre vorher im Unterricht gesammelten und teils auch sehr persönliche Fragen stellen.

Die Schüler besichtigten u.a. die privaten (leeren) Zimmer und konnten während eines Rundgangs weitere Fragen stellen. Das Hospiz bietet Unterkunft für zehn Bewohner. Die Zimmer verfügen über einen kleinen Garten, einige Angehörigenzimmer und Platz für Haustiere. Das Lukas-Hospiz bietet vieles, was einem das Gefühl eines Zuhauses gibt: Der Geruch des selbst zubereiteten Essens, der Garten und Innenhof, Küche, Wohnzimmer und Essbereich, Wellnessbadewanne, und einen Andachtsraum bzw. einen Raum, in dem man z.B. durch Aromatherapie oder Gebete zur Ruhe kommen kann.

Besonders faszinierte die Schüler die Möglichkeit, dass den Bewohnern, u.a. dank des „Wunschmobils“, ein letzter Wunsch erfüllt wird.Der Besuch ermöglichte den Schülern einen Einblick in die Hospizarbeit, das Hospizleben und auch neue Sichtweisen auf das Leben und die dazugehörige Phase des Sterbens.Das gesamte Hospiz wirkte hell, offen, heimisch und freundlich. Die Mitarbeiter, besonders Cordula Inglis, unterstrichen diesen Eindruck, sodass der Kurs das Hospiz (wider vereinzeltem mulmigen Gefühl im Vorhinein) sehr positiv beeindruckt verließ.