Doppelt fair und extra lecker EFG vertreibt exklusiven Kaffee zugunsten der Partnerschaft mit Ometepe

„Doppelt fair und extra lecker.“ Mit diesen Worten umschreibt der Partnerschaftskreis Ometepe die Kaffeesorte „El Café del Mundo Solidario“, den die EFG seit September exklusiv produzieren lässt und vertreibt. Mehr als 140 Kilo wurden seitdem bei Schulfeiern auf Festen und Märkten als Espresso oder Brühkaffee abgesetzt. Inzwischen gibt es sogar mehrere feste Verkaufsstellen in Herne.

Der Erlös aus dem Verkauf fließt in die Schulpartnerschaft der EFG mit Instituto Enmanuel Mongalo in La Palma auf Ometepe, einer Insel auf dem Nicaraguasee.
Den Stein ins Rollen gebracht hat vor drei Jahren ein Schüler aus dem damaligen 6. Jahrgang anlässlich der Feier zum 25jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Herne und Ometepe. Philip Eckey, damals zwölf Jahre alt, wollte mehr tun als nur geduldig zuhören. Er entschloss sich zu einer spontanen Spendenaktion und ließ bei der Feier in der EFG-Aula kurzerhand einen Hut herumgehen. Rund 250 Euro konnte er so der anwesenden Delegation aus Nicaragua sofort mitgeben zum Erwerb von neuen Schuluniformen. Seitdem hat sich eine rege Partnerschaft zwischen den beiden weiterführenden Schulen entwickelt, die inzwischen große Teile der Schulgemeinschaft in Herne erfasst hat.
Die finanzielle Unterstützung der Partnerschule ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern entwickelt ein regelmäßig tagender Arbeitskreis an der EFG neue Konzepte und Ideen zur Gewinnung von Spenden und Sponsorengeldern. Der Direktimport von Waren und kunstgewerblichen Artikeln aus Nicaragua erwies sich leider als zu umständlich, teuer und zeitintensiv. Schnell war daher klar: Es mussten Produkte entwickelt werden, die mit geringem Kostenaufwand in Herne produziert werden können und dennoch einen Bezug zum Partnerland haben.

Pili-Pili
Als erstes Produkt wurde die scharfe Würzsoße „Pili-Pili“ auf den Weg gebracht. Die Herstellung ist einfach: Geschrotete Chili-Schoten werden mit Olivenöl aufgegossen und mehrere Wochen zum Reifen gelagert. Abgefüllt wird in gebrauchte Schnaps- und Likörfläschchen, die von lokalen Gaststätten zur Verfügung gestellt werden. Die kleinen Fläschchen haben sich binnen kürzester Zeit zu einem echten „Renner“ entwickelt. Durch die Wiederverwendung der Spirituosenfläschchen leisten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich einen sichtbaren Beitrag zum Umweltschutz.

Doppelt fairer Kaffee
Mit Blick auf die neuen Trinkgewohnheiten entwickelte der Arbeitskreis Ometepe die Idee zu einer exklusiven Kaffeesorte, die nicht nur fair gehandelt wird, sondern auch ein qualitativ hochwertiges Aroma bietet. Die pensionierte Lehrerin Dorothe Lahr knüpfte Kontakte zum privaten Kaffeeröster Oliver Hässelbarth aus Essen-Steele, der sofort ebenfalls begeistert in das Projekt einstieg. Hässelbarth importiert die hochwertige, fair gehandelte Bohnensorte „Flores del Café“ aus Nicaragua und röstet diese manuell in seiner Manufaktur „Leon’s RoastHouse“. Herausgekommen ist ein vollmundiger, säurearmer Kaffee, der höchsten Ansprüchen genügt. Abgepackt und etikettiert und werden die Bohnen von Schülerinnen und Schülern in Tüten aus ungebleichtem Karton. Der Kaffee ist im besten Sinne doppelt fair. Der Rohkaffee stammt aus fairem Handel mit dem Frauenprojekt „Flores del Café“ in der Region Jinotega. Zusätzlich geht mindestens ein Euro pro verkauftem Paket (250g) an Projekte mit der Partnerschule in Nicaragua.

Inzwischen gibt es auch feste Verkaufsstellen für den Kaffee.
In der Mensa der EFG an der Grabenstraße 14; im Café Orchidee, Bielefelder Straße 113; an der Kindereisenbahn Jolante im Gysenbergpark; in der Geschäftsstelle der Grünen, Bahnhofstraße 15a und an der Biologischen Station, Vinckestraße 91

Ein weiteres Standbein der Partnerschaft ist ein Projektkurs in der Sekundarstufe II, der an den Spanischunterricht angebunden ist. Die Schülerinnen und Schüler erproben ihre neu gewonnenen Sprachkenntnisse via Internet im Kontakt mit ihren Altersgenossen in Mittelamerika. Eine Arbeitsgemeinschaft in den Jahrgängen 5 und 6 macht sich kundig über Sitten und Gebräuche in der Partnerregion und produziert fleißig die begehrten Pili-Pili-Fläschchen.